"Lasst Uns Gehn"

Deve:

Mein Aufbruch kam plötzlich wie im Sommer ein Regenguss,
ich spürte, dass ich in 'ne andre Gegend muss.
Ich kannte keine Trauer oder Abschiedsschmerz,
ließ mich nur leiten von Fernweh und meinem Herz.
Allein auf der Reise mit Träumen im Gepäck.
Der Treibstoff - HipHop-Beats im Tapedeck.
Kein Berg war mir zu hoch kein Fluss war mir zu breit,
Geld spielte keine Rolle, genauso wenig Zeit.
Ich sah hektische Städte und menschenleere Ebenen,
lebendige Wälder und wunderschöne Gegenden;
flog über grüne Wiesen und ritt durch tote Wüsten,
doch eine Sehnsucht in mir konnte ich nicht trösten.
Ich erlebte Unglaubliches, doch immer fehlte ein Stück
-die Welt erschien mir unerfüllt ohne die Musik.
Also fragte ich jeden zwischen Feuerland und Schweden
nach dem Land, wo Töne den Ton angeben.
Und schließlich stieß ich auf eine uralte Karte-
mit ihr sollte ich finden was ich erwartete.
Sie führte mich nicht in ein anderes Land,
Nein, es waren zwei Gleichgesinnte, die ich durch sie fand.
Und so reisen wir zu dritt durch die Welt der Schwingungen
immer noch frisch wie eiskalte Luft in Lungen.

Sven:

Rucksack voll gemacht, dicke Beats noch draufgepackt-
so pilgerte ich fort noch an einen fremden Ort.
Die Hoffnung ließ mich leben, es muss was andres geben
ich wollte in ein andres Land, wo lebt ohne Menschenhand
Ego, Geldgier gleich zurückgelassen,
einfach mit was anderem wie Freizeit prassen.
Ich traf so viele Menschen auf meiner weiten Reise
von hundert Prozent waren neunundneunzig scheiße.
Das Latein fast am Ende trat ich an die Wende,
verließ den Strom von Abenteuer pur.

Der Traum vom Land verlief sich schnell im Sand.

Wie der Regen, so kam auch der Segen.
Auf einem großen Dampfer near Nord-Ganja
da traf ich zwei Kollegen, die Sprechgesang pflegten.
Vereint wie die Musketiere zogen wir von Stadt zu Stadt
und machten nebenbei auch noch dumme Pseudos platt.
Immer auf der Such nach dem weißen Land
auf dem deutlich HipHop stand.

Scari:

Finde den Weg in dir selbst sag ich mir und such die Stille,
Meditation optimiert Geist und schärft die Sinne.
Mentale Quellen sprudeln, füll mein Körper mit Energie,
erstell den Masterplan, folge meiner Strategie.
Spirituell beflügelt peil ich die Richtung,
brech in neues Terrain wie Jules Verne durch die Erdschichtung.
Innerer Kompass straight gerichtet im Visier fernes Land,
ich relaxe mich und treibe ganz entspannt
im warmen Luftstrom, die Vögel gehn in Formation,
bieten mir Geleitschutz in Negativzonen.
Die Menschheit muss verstehn, aufhörn zu sehn,
das Gefühl ist Nirvana - Remember Curt Cobain!
Läuft das Leben bei dir wie Regenwasser in der Rinne ab?
-kommt davon, weil du kein Land in Sicht hast.
Angekommen enter ich die Pforten,
tret in das Land, geprägt von heiligen Orten.
Überall Rekruten der Rap-Philosophie,
vom Dope-Mcee zum Rap-Junkie.
Der Dj bringt Cuts, bei denen nicht nur der Wolf tantz,
das Aerosol fließt, mal'n die Maskierten die Walls an.
Six-Steps und Headspins, B-Boys drehen Runden,
die Elemente sind vollkommen - ich hab mein Land gefunden!